Medienmitteilung

01.07.2022 - Egzona Dernjani

Wir schreiben den 1. Juli, der Pride-Monat Juni ist vorbei.

Die Regenbogenfahnen wandern vielerorts von den Balkonen zurück in die Schubladen. Die bunten Firmenprofilbilder in den sozialen Medien werden rapide aufs Status quo zurückgesetzt. Die Berichterstattung über queere Menschen wird wieder einschlafen.

Dass das eine Farce ist, ist offensichtlich. Denn queere Menschen wollen nicht nur während dreissig Tagen im Jahr, sondern immer gehört, gesehen und respektiert werden.

Es kann nicht sein, dass die Stadt und der Kanton Schaffhausen sich nur dann öffentlich mit Queerness und der damit zusammenhängenden Diskriminierung auseinandersetzen, wenn das Thema unausweichlich ist, weil in Zürich und in aller Welt zigtausend Menschen auf die Strasse gehen und für Sichtbarkeit kämpfen. Dass die Stadt sich keinen Zentimeter selbst bewegte, sondern nur deshalb für eine Woche Pridefahnen aufstellte, weil engagierte Menschen vom Feministischen Streik diese über Queerdom organisiert hatten, spricht für sich.

Die JUSO Schaffhausen fordert, dass sich die Stadt und der Kanton Schaffhausen mit den Anliegen ihrer LGBTQIA+ Bevölkerung auseinandersetzt und Massnahmen ergreift in den Bereichen Sicherheit, Zugänglichkeit, und Repräsentation.

Diese Anliegen sollen nicht nur während eines Monats halbwegs ernst genommen werden, sondern zwölf Monate im Jahr auf der Traktandenliste stehen.

Heute beginnt der Disability Pride Month. Schaffhausen hat die Chance, es besser zu machen